Back to Top

Gasthaus mit Pension Dubkow-Mühle in Leipe

Mühlen gab es viele im Spreewald. Sie nutzten die Wasserkraft der Spree, mahlten Getreide zu Mehl oder schlugen Öl aus dem Lein. Lang her ist die Zeit, von der der alte Müllerspruch zu erzählen wusste:

So lange Welten stehen,

so lange Menschen sind

werden Mühlräder gehn

durch Wasser, Dampf und Wind.

Doch die Mühlen verschwanden mit fortschreitender Technik; ihr „nährender“ Zweck indes blieb vielfach erhalten, nur in anderer Weise. Mit dem aufstrebenden Fremdenverkehr wandelten sie sich zu gut gehenden Gaststätten, Herbergen, beliebten Ausflugslokalen. Oft fiel das gar nicht schwer – hatten doch bereits die alten Müllersleut‘ vielfach Schank- und Brennrechte.

So verhielt es sich auch mit der 300 Jahre alten Dubkow-Mühle am Eingang zum Spreewalddorf Leipe. Bis 1919 klapperte hier noch das Mühlrad „am rauschenden Bach“. Das Gütesiegel der Mühle, die sich seit Mitte des 18. Jahrhunderts mehr und mehr auch zur beliebten Einkehrstätte mauserte, prägten ganze Generationen der Familiendynastie Konzack – und dies bis auf den heutigen Tag. Umkränzt von Schnurren und Sagen, ist das Haus im Spreewald eine einzige Legende. So soll Onkel August im Keller der Mühle einen riesigen, sechs Zentner schweren Ochsenfrosch gehalten haben.

Zu später Stunde, wenn die angeheiterten Gäste ihres Wegs nach Hause nicht mehr ganz sicher waren, ließ der Wirt den Frosch als Wegführer und -begleiter frei. Fabeln belebten immer schon das Geschäft. Mitunter hatten sie auch einen ganz realen Hintergrund. So besaß die Schleuse an der Dubkow-Mühle Falltore. Die Gegengewichte am Tor hießen „Frosch“ und waren, so wie das Konzack’sche Fabelwesen, eben genau sechs Zentner schwer.

Vom Mühlwerk ist heute nichts mehr geblieben -vom Mühlengebäude schon, das sich in einer großen naturgegebenen Gartenanlage als malerischer Fachwerkbau in den Farben beige-braun, eingebettet in ein Spreewaldszenario mit Fließ, Hochwald und saftigen Weiden, darbietet. Hier ist die Welt noch heil und in Ordnung. Unter uralten Eichen und Linden – letztere, hergeleitet aus dem Sorbischen „lipa“, geben Leipe den Namen – liegt die „Mühle“, umgeben von mehreren Pensionshäuschen, die aus den Bäumen hervor lugen, riedgedeckt als Ziegelbau oder als Blockhütten. Hier laden 22 Einzel-, Doppelzimmer oder große Doppelzimmer mit getrenntem Wohn- und Schlafraum, ausgestattet mit Du/WC und TV, zu einem zünftigen Spreewaldurlaub ein. Gastwirt Konzack möchte gern, dass seine Gäste, so das Hausmotto, die Dubkow-Mühle „entdecken und kombinieren mit dem, was die Natur bietet“. Allein wer einmal den am Haus vorbei führenden 250 Kilometer langen Gurkenradweg einschlagen sollte, gelangt zu vielen Sehenswürdigkeiten des Spreewalds.

Vor oder nach solch erlebnisreicher Tour ist es umso verlockender, die kulinarischen Segnungen des Hauses zu genießen. Wenn die Vorfahren der Konzacks noch im 17. Jahrhundert lediglich ein beschränktes Ausschankrecht und die Erlaubnis zur Abgabe von Brotschnitten besaßen, so geben heute Küche und Keller alles her, was Gaumen und Kehle Genuss bereitet.

„Nur“ eines ist geblieben – der Spreewald mit seinen natürlichen, ehrlichen und vielseitigen Produkten aus freier Tierhaltung und eigenem Anbau, die die Speisekarte bestimmen. Solch hausgemachten Spezialitäten kann man sich schwer entziehen. Schon gar nicht den Fischgerichten, für die schon die selige Tante Anna zu Zeiten Onkel Augusts mit dem Ochsenfrosch weithin bekannt war. Dieser soll übrigens auch noch einen riesigen Hecht gefangen haben, für den er eigens ein Kummet anfertigen ließ und den er für eine Fahrt in die Stadt einfach vor den Kahn spannte, um schneller zum Ziel zu gelangen.

Legende und Wirklichkeit – immer wieder verbinden sie sich in der Dubkow-Mühle in sympathischer Weise zu einem schönen Erlebnis und beleben Sinne und Phantasie: im idyllischen Hofgarten (60 Plätze) mit altem originalen Backofen, aus dem Brot, Kuchen oder ein knuspriger Spanferkelbraten kommen und natürlich im Gastraum selbst- dem gemütlichen Saalrestaurant mit 60 Plätzen, Jagdtrophäen und Mühleninventar mit Holzbalkendecke und üppigem Tresen, geeignet für Familienfeiern, Tanz und geselligen Veranstaltungen.